„in voller Blüte“
Behutsam wippen sie auf schlanken Stängeln,
als klänge eine Glockenmelodie,
zu der sie sich aus tausend Ritzen drängeln,
ein wenig keck, ein wenig schüchtern. Sieh
das Rosa und die zärtlich Violetten.
Es ist die Stunde nicht zum Neubeginn.
Verweil, als wenn die Uhren Pause hätten,
im Blütenzauber, frag nicht nach dem Sinn.
Doch ach, da welken schon die ersten Schleier.
Die kleine Hand aus Staubgefäßen zeigt,
wie unter Tränen, dass die stille Feier
bald endet, eh die Pflanze sich verneigt.
„mit geneigtem Haupt“
Schön erhebt sich der Aglei
und senkt das Köpfchen herunter.
Ist es Gefühl oder ist’s Mutwill?
Ihr ratet es nicht
Goethe